Jüdisches Leben in Königsbach

Geschichte des Jüdischen Lebens in Königsbach

Mit der Deportation der pfälzer und der badischen Juden im Oktober 1940 ging auch die Geschichte der Königsbacher jüdischen Gemeinde zu Ende. Von den letzten zehn jüdischen Einwohnern entgingen nur drei dem Tod in den Lagerns Gurs bzw. Auschwitz.

Seit 1699 hatten Juden gegen die Zahlung von Schutzgeld das Recht, sich in Königsbach, das von zwei Grundherren regiert wurde (siehe unter Ortsgeschichte Ortsteil Königsbach), nieder zu lassen.

Für einen Betraum in einem angemieteten Haus an der ehemaligen Wilferdinger Straße entstand 1804 auf dem Grund des Freiherrn von Saint Andrè eine Synagoge, die allerdings 1833 einem Brand zum Opfer fiel. Der Nachfolgebau wurde schliesslich 1938 demoliert und Anfang 1939 abgebrochen.

Seit 1872 stand der jüdischen Gemeinde ein eigener Friedhof zur Verfügung.

In der Volksschule unterrichtete etwa seit dieser Zeit bis 1933 jeweils ein jüdischer Lehrer, der zunächst auch als Kantor und Schochet tätig war.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts betrug der Anteil der jüdischen Königsbacher/innen mehr als 10 % der Einwohnerschaft. In ihrer überwiegenden Mehrzahl Viehhändler. Durch Abwanderung und dann durch Emigration als Folge der Rassenpolitik im Dritten Reich ging die Zahl der jüdischen Einwohner Königsbachs kontinuierlich zurück.